Welcher Zucker ist am schädlichsten für Ihren Körper?

Zucker

 

 

32 kg Zucker im Jahr

Ob „normaler“ Haushaltszucker, brauner Zucker Fruchtzucker oder Glukose-Fruktose-Sirup – innerhalb von 50 Jahren hat sich der Zuckerkonsum weltweit verdreifacht auf derzeit 165 Millionen Tonnen pro Jahr. Gleichzeitig verbreiten sich damit die typischen westlichen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. US-Amerikaner liegen beim Zuckerkonsum mit 130 g Zucker pro Person an einem Tag weltweit an der Spitze. Europäer bringen es mittlerweile auf 90 – 100 g am Tag. In einem Jahr sind es laut aktuellen Untersuchungen 32 kg, diese Menge entspricht fast 13.000 Stück Würfelzucker.

„Wie schnell man auf die 4-fache Tagesration an Zucker kommt, zeigt Diätologe Alexander Osl in seinem Video: Videolink https://www.eat4fun.eu/tagesration-zucker-schnell-erreicht/

 

Zucker hat mehr als 70 Namen

Zucker versteckt sich hinter vielen Namen. Daher erkennt man ihn nicht auf Anhieb. Außerdem steckt er nicht nur in Süßigkeiten, in denen man ihn ohnehin vermutet, sondern auch in Lebensmitteln wie Ketchup, Tomatensugo oder bestimmten Brotsorten. Wenn Sie sich entschließen, weniger Zucker zu konsumieren, gibt es zwei Möglichkeiten, auf Nummer Sicher zu gehen:

  1. Sie bereiten Ihr Essen mit frischen natürlichen Zutaten selber zu. So wissen Sie, was tatsächlich im Essen steckt.
  2. Sie studieren die Zutatenliste der Lebensmittel. Dazu sollten Sie wissen, dass die Zutaten nach ihrer enthaltenen Menge gereiht werden. An erster Stelle steht die Zutat, die im Lebensmittel am meisten vorkommt, an zweiter Stelle die zweitgrößte Menge, usw.

Aber Achtung!

Ein Lebensmittel kann mehrere unterschiedliche Zucker enthalten, die nicht an erster Stelle stehen, in Summe aber zur häufigsten Zutat werden!

Beispiele für unterschiedliche Zuckernamen:

Honig, Saccharose, Laktose, Fruktose, Fruktosesirup, Glukose, Glukosesirup, Invertzuckersirup, Dextrose, Maltodextrin, Honig, Ahornsirup, Maltose, Farinzucker, brauner Zucker, Galaktose, Gelierzucker, Hagelzucker, Instantzucker, Isoglukose, Kandisfarin, Kandiszucker, Laevulose, Maissirup, Melasse, Zuckercouleur, Vanillezucker, Vanillinzucker, Stärkezucker, Raffinose, Raffinade

Zucker ist lebensnotwendig

Grundsätzlich ist Zucker zum Überleben wichtig. Wir könnten ohne Zucker weder denken noch unsere Muskeln bewegen. Allerdings braucht der Körper Zucker nicht in der Form wie wir ihn als Zucker kennen. Unser Körper kann Zucker aus komplexen Kohlenhydraten wie Teigwaren, Reis, Brot, usw. bilden und uns damit Energie zur Verfügung stellen. Wir erhalten sogar länger Energie, weil der Verdauungsvorgang von Getreide & Co. länger dauert und der Körper sozusagen „tröpfchenweise“ Treibstoff erhält.

 

Inhalt dieses Artikels

Sind Süßstoffe gesünder?

Leider nein. Sie sind zwar kalorienfrei, Mediziner sind sich aber bei Süßstoffen noch immer nicht ganz einig, ob sie unschädlich sind oder nicht. Es gibt seriöse Studien an Mäusen, die gezeigt haben, dass ein hoher Süßstoffkonsum zu bestimmten Krebserkrankungen führen kann. Inwieweit sich das auf den Menschen übertragen lässt, ist noch nicht restlos geklärt. Im Zweifelsfall sollten Sie auf Süßstoffe gänzlich verzichten. Übrigens machen Süßstoffe Heißhunger, weil sie dem Gehirn eine Zuckerladung vortäuschen, die so im Körper nicht ankommt. Die Gegenreaktion des Gehirns ist ein Hungersignal. Daher sind Süßstoffe und Lightprodukte auch nicht zum Gewichtabnehmen geeignet.

Es sind 11 Süßstoffe in der EU zugelassen. Die bekanntesten sind: Aspartam, Acesulfam-K, Cyclamat, Sachharin

Süßstoffe werden manchmal auch als E-Nummer deklariert und befinden sich zwischen E950 und E969.

 

Sind Zuckeraustauschstoffe gesünder?

Nur zum Teil. Sie wirken bei vielen Menschen abführend und können zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Der Vorteil von Zuckeraustauschstoffen ist, dass sie weniger kariogen sind als Zucker. Sie enthalten etwa 40 % weniger Kalorien, schmecken meist aber auch weniger süß.

Es sind 8 Zuckeraustauschstoffe in der EU zugelassen. Die bekanntesten sind: Sorbit, Mannit, Xylit, Maltit

Als E-Nummer getarnt zu finden zwischen E950 und E968 sowie E420 und E421.

 

Ist Fruchtzucker gesünder?

Leider nein. Wie bei anderen Inhaltsstoffen auch, macht aber die Dosis das Gift. Und diese Dosis ist bei Fruchtzucker relativ gering: 30 g pro Tag. Wer mehr als 30 g Fruktose am Tag isst oder trinkt, belastend Leber und Dickdarm. Typische Symptome sind ein Blähbauch, Durchfall oder erhöhte Leberwerte. 20 – 30 % der Bevölkerung in Europa sind von einer sogenannten nicht-alkoholischen Fettleber (engl.: Non-Alcoholic Fat-Liver Desease = NAFLD) betroffen. Zuviel Fruchtzucker wird in Fett umgewandelt, das sich unter anderem auch in der Leber ablagert.

Ein weiterer Nachteil von Fruktose besteht darin, dass er viel leichter als Bauchfett abgelagert werden kann als „normaler“ Zucker. Auch Zucker wird in Fett umgewandelt, es verteilt sich allerdings subkutan (unter der Haut) überall im Körper. Leider ist das am Bauch abgelagerte Fett (viszerales Fett) viel gesundheitsschädlicher als Fett, das wir woanders im Körper finden. Bluthochdruck, Diabetes und Schlaganfall sind nur einige der mit erhöhtem Bauchfett erhöhten Risikofaktoren.

Fruchtzucker-Bomben sind:
Fruchtsäfte, Frühstücks-Cerealien, Smoothies, Limonaden (Maissirup), Müsliriegel

 

Wie ungesund ist „normaler“ Zucker?

Wie bei allen Zuckerarten wird Zucker dann ungesund, wenn die Dosis nicht passt. Die WHO-Empfehlung liegt bei 50 g Zucker am Tag. Das schaut auf den ersten Blick nach viel Zucker aus, ist aber schneller erreicht als man denkt. Schon in 0,5 Liter Saft stecken 50 – 60 g Zucker, auch in frisch gepresstem. Tatsache ist, dass zuviel Zucker über Jahre und Jahrzehnte das Risiko für Diabetes und einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse erhöht.

 

5 Tipps, wie Sie unter 50 g Zucker am Tag bleiben

  1. Trinken Sie hauptsächlich Wasser, ungesüßten Tee oder Mineralwasser
  2. Verwenden Sie süße Getränke (gilt auch für frisch gepresste Fruchtsäfte!) wie jedes andere Genussmittel auch: Sparsam und gezielt!
  3. Genießen Sie Obst so wie es in der Natur wächst!
  4. Essen Sie Naturjoghurt (mit ein wenig Marmelade) statt Fruchtjoghurt!
  5. Kochen Sie mit frischen Zutaten und vermeiden Sie Fertigprodukte!