Pilzerkrankungen – Mykosen

Pilzerkrankungen können an den verschiedensten Körperstellen und auch an den Schleimhäuten und in inneren Organen auftreten. Mitunter können Pilze sogar gefährlich werden, im Allgemeinen sind sie aber hauptsächlich unangenehm. In den meisten Fällen sind Haut, Nägel und Haare von Pilzen befallen. Da es unzählige verschiedener Pilzarten gibt, muss zur eindeutigen Diagnose eine Pilzkultur im Labor angelegt werden. Erst dann kann der Arzt die richtige Behandlung zuweisen und der Pilz bekämpft werden. Pilze können sich auch in der Erscheinung unterscheiden, deshalb sollte auch bei juckenden, schuppenden Hautveränderungen Pilzbefall nicht ausgeschlossen werden. Pilzerkrankungen sind ansteckend, wobei ein bestimmtes Milieu die Ansiedlung von Pilzen begünstigt (Feuchte Haut, Wärme, Beeinträchtigung des Immunsystems). Ist ein Mensch vollkommen gesund und die Umstände für den Pilz eher widrig, muss es also nicht unbedingt zu einer Infektion kommen. Nicht nur die Verfassung des Menschen kann sich positiv auf die Ansiedlung von Pilzen auswirken. Pilze bevorzugen auch bestimmte Orte, an denen sie sich hervorragend ausbreiten können. Bei Anfälligkeit auf Pilze sollte man deshalb tunlichst Schwimmbäder und Saunen meiden. Auch starkes Schwitzen fördert durch das feuchte Milieu das Auftreten von Pilzerkrankungen. Die Ursachen eines Pilzbefalls finden ihre Quelle also oft in einem schlechten, persönlichen Zustand. Wenig Schlaf oder häufiger Stress schwächen das Immunsystem und machen anfällig für Pilzerkrankungen. Pilze können aber nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch von Tier (z.B. Katze) auf Mensch übertragen werden.

Pilze können in unterschiedlichen Formen, d.h. an unterschiedlichen Körperstellen und mit unterschiedlichem Aussehen auftreten. Außerdem kann ein und derselbe Pilz an der einen Körperstelle stärkere Auswirkungen haben als an einer anderen. Infektionen der Haut sind vor allem an den Füßen sehr häufig. Mit steigendem Alter nimmt die Anzahl der Fußpilz-Patienten zu. Erreger des Fußpilzes können Dermatophyten, Hefepilze oder Schimmelpilze sein. Wird der Fußpilz nicht behandelt, kann sich auch ein Nagelpilz entwickeln. Pilze neigen nämlich dazu sich auszubreiten und beginnen dann zu wandern und andere Körperstellen auch zu befallen. Eine Behandlung muss deshalb umso gründlicher sein, da sich der Pilz ansonsten wieder bildet. Pilze sind bei der Übertragung nicht notwendigerweise auf direkten Mensch-zu-Mensch-Kontakt angewiesen. Pilzfäden (Hyphen) und Sporen können auch auf Kleidung, Handtüchern, Bettzeug oder dem Boden überleben. Sogar noch Monaten ist eine indirekte Übertragung der Pilze noch möglich! Unglaublich wichtig beim Kampf gegen den Pilz ist deshalb eine disziplinierte Hygiene, d.h. Waschen von kontaminierten Textilien mit mind. 60 Grad Celsius und einem speziellen fungiziden Waschmittel. Auch Socken und Schuhe müssen desinfiziert werden. Fußpilze können als Bläschen erscheinen, als trockene Verhornungen oder als Zehenzwischenraum-Mykose, die meist ihren Anfang zwischen dem 4. und 5. Zeh hat. Oft kommt es in den Zehenzwischenräumen und in den Falten unter den Zehen zu einer weißlichen Aufweichung der Haut mit möglichen schmerzvollen Einrissen und starkem Jucken.

Pilzerkrankungen der Haare erscheinen als schuppige Stellen auf der Kopfhaut oder bei Männern an den Barthaaren. Pilzbefall geht dann mit dem Verlust der Haare einher und ist teilweise auch mit der Bildung von eitrigen Entzündungen verbunden. Die Mikrosporie ist ein besondere Pilzform, die die Kopfhaut von Kindern befällt und ebenfalls zum Haarausfall führt.
Nägel werden – wie die Füße – oft das Opfer einer Pilzbefalls. Vor allem Fußnägel, aber auch Fingernägel können angegriffen werden. Einen Nagelpilz erkennt man zunächst an einer gelblichen oder weißlichen Verfärbung des Nagels. Später verdickt sich der Nagel und wird zusehends krümeliger. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich der Nagel spalten oder sogar ablösen. Der Erreger kann sich von einem Nagel auch auf die umliegenden Nägel ausbreiten. Speziell beim Nagelpilz ist eine genaue Untersuchung des Pilzes im Labor notwendig, da der Nagelpilz eher langwierig zu behandeln ist.

Pilze können auch an Schleimhäuten oder in inneren Organen vorkommen. Auf Schleimhäuten äußert sich ein Pilz meist in Form kleinster, roter Knötchen, winziger Pusteln und in weiterer Folge durch weiße, wegwischbare Beläge. Im Genitalbereich der Frau kommt es durch einen Pilz zu Ausfluss. Im Inneren des Körpers ist vor allem der Magen-Darm-Bereich anfällig, da er mit der Außenwelt über die Nahrung in Verbindung steht. Bestimmte Nahrungsmittel sind günstig für eine Pilzbesiedelung. Deshalb sollten während eines Pilzbefalls bzw. während der Ausheilungsphase die Kohlehydrate weggelassen werden, die der Körper besonders schnell verwerten kann (Süßes, Limonaden, Alkohol, Weißmehlprodukte, Honig). Leichte, eiweißhaltige Kost ist dagegen zu empfehlen. Schädlich sind außerdem Eier, Grill- und Backwaren, Kuhmilch, Topfen, Teigwaren, Schimmelkäse, Ketchup, Senf usw. Mit den A-, B- und C-Vitaminen, Selen, Zink, Magnesium, Mangan, Milchsäure, Knoblauch und Kren kann man seinem Körper gutes tun und somit auch gut einer Pilzerkrankung vorbeugen.

Pilzerkrankungen sind oft ein Zeichen dafür, dass mit dem Körper etwas nicht in Ordnung ist. Pilze können ein Signal des Organismus sein, wenn das Immunsystem nicht in Takt ist. Begünstigend für einen Pilzbefall erweisen sich auch Diabetes, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder bösartige Tumore. Ein Pilz sollte also keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Tritt ein Pilz immer wieder auf, muss der eigentlichen Ursache auf den Grund gegangen werden.

Die Therapie von Mykosen bietet etliche Möglichkeiten. Oftmals werden die Pilze äußerlich durch Salben etc. behandelt. Entscheidet der Arzt, dass der Fall schwieriger ist, kann man auf eine Kopplung von Salbe und Tablette zurückgreifen. Der Nachteil der Tablette ist, dass sie den Pilz nicht gezielt angreift, sondern über das Blut in alle Organe gelangt und natürlich Nebenwirkungen haben kann. Vor allem bei einem Pilzbefall der Haare und Nägel ist eine gemischte Therapie (Systemtherapie) meist von Nöten. Pilzmittel töten den Pilz allerdings nicht von selbst ab, d.h. die Therapie muss unbedingt so lange andauern, wie das Gewebe zur vollständigen Erneuerung braucht. Bei Hautpilz vier bis sechs Wochen, bei Haarpilz vier bis sechs Monate und bei Nagelpilz sogar zehn bis zwölf Monate.